Vereinsgründung

 

Vor 150 Jahren war in der Zeit der Vielstaaterei in Deutschland die Vereinsgründung keine leichte Sache. Man sah in den Turnern die Hauptträger der von Turnvater Jahn sich zu eigen gemachten „gefährlichen Lehre von der deutschen Einheit".

So hatte auch der 1848er Turnverein Osterode nach kurzer Lebensdauer nichts als seinen Namen und eine Petschaft (Siegel) hinterlassen.

Zehn Jahre später, Ende April 1858, trafen sich auf Anregung des Osteroder Bürges August Multhauf einige junge Männer, Handwerksgesellen, die auf der Wanderschaft durch Deutschland Turnvereine kennen und lieben gelernt hatten, und gründeten den Männer-Turnverein-Osterode.

Anfang Mai 1858 wurde von Magistrat der Stadt Osterode die Benutzung der auf dem Sichenhof aufgestellten Turngeräte der Bürgerknappenschule getsatten. Der Gerichtsvollzieher Henkel wurde zum Turnlehrer bestellt und es konnte an zwei Wochenabenden von 20 Uhr bus 22 Uhr sowie Sonntagsvormittag von 6 Uhr bis 8 Uhr mit Übungen an den Geräten begonnen werden. Elf Turner standen zu Beginn auf dem Turnplatz. Die anfangs kleine Gruppe fand bald guten Zulauf. Häufige Zusammenkünfte mit dem Clausthaler Turnverein trugen wesentlich zu Belebung des Vereins bei. Im Winter 1858/59 turnte man in der Scheune des Schützenhauses am Barren, am Reck, am Schwingel, am Springel und am Schwebereck. Am 4./5. September 1859 beteiligte sich der Verein schon mit acht seiner Mitglieder an einem Turnfest in Göttingen und am 16. September 1859 wagte er sein erstes öffentliches Schauturnen auf dem Siechenhof mit Turnbrüdern aus Hannover, Clausthal, Göttingen, Duderstadt und Goslar.